Mit uns würd‘ ich nicht spielen – ein zwar selbst gewählter, aber durch ein spezielles Ereignis inspirierter Name! Doch dazu später mehr…
Wir sind eine Gruppe von Brettspielinteressierten (um nicht zu sagen -verrückten), die sich dem Hobby nicht nur als Konsumenten verschrieben haben, sondern durch unsere Veröffentlichungen auch etwas zurück- und weitergeben möchten. Dabei scheren wir uns herzlich wenig um Hypes und Neuheiten (obwohl die natürlich an uns auch nicht vorbeigehen), sondern wir bearbeiten und veröffentlichen, was uns interessiert! Unabhängig, ungeschönt und ehrlich!
Wir versuchen, mehr zu bieten, als ausschliesslich Rezensionen: Das Format „Making of“ soll Einblicke hinter die Kulissen des Spieldesigns aus Sicht der Designer selber bieten, in den Kommentaren äussern sich einzelne MUWINSer oft recht prägnant zu selbst gewählten Themen, Er(n)steinsätze sind erste Eindrücke, die wir noch nicht als Rezensionen „verkaufen“ würden, Spielberichte vermitteln Euch Geschichten direkt ab unseren Tischen. Ihr findet bei uns sogar eine Sparte Kinderspiele, und die Rubrik „200:1“ behandelt diverse Themen in Form von Plädoyers und gibt den Lesern die Gelegenheit zum letzten Wort!
In unregelmässig regelmässigen Abständen veranstalten wir Spiele-Events in unserer Region (Deutschfreiburg) mit unserer erweiterten Spielergemeinde. Gemäss unserem Namen gehen wird dabei gegeneinander auf dem Spieltisch höchst unzimperlich vor – wenn man uns so zuschaut, würde man kaum erwarten, dass wir uns gegenüber Neulingen und Interessierten aber unerwartet behutsam und fürsorglich verhalten und geduldig Regeln und Mechanismen erklären! Also keine Scheu – wir bringen euch die Welt des Brettspiels gern persönlich näher! Eine erste Einführung und mehr über das, was wir als unsere Mission ansehen, gibt es hier zu erfahren. Auf Anfrage haben wir im Übrigen auch schon Spiele-Events für „externe“ Gruppen (z.B. Geburtstage oder Workshops) organisiert.
Ein Beispiel eines solchen Events war 2018 die Jahrestagung der Kinderärzte der Schweiz, anlässlich derer zwei MUWINS als Codenames-Geheimagenten 001 und 002 aufgetreten sind und Ärztinnen wie Praxisangestellte unter anderem in die Geheimnisse verschlüsselter und sogar mentaler Botschaften einweihen durften.
Die auf diesem Blog aktiven MUWINSer sind in alphabetischer Reihenfolge:
Yves (lukebigbosss):
Seit ich die MUWINS kennengelernt habe, hat sich meine Spielesammlung um ein Vielfaches vergrössert, meine Kickstarter-Ausgaben stiegen ins Astronomische und mein Trashtalk hat sich massiv verbessert. Ich zocke Euro- wie Wargames sehr konfrontativ, liebe Wirtschaftssimulationen und Versteigerungsspiele, lasse mich auch zu einer Punktesalatpartie überreden, agiere nach der Maxime „wie du mir so ich dir“ und hasse „Stadt-Land-Fluss“ (habe tausende Male gegen meine Frau verloren).
Twitterkürzel: [lbb]
Matthias (mattthecrow):
Als letztes MUWINS-Mitglied, dessen Spielesammlung noch in einem einzigen schwedischen Möbel Platz hat, bin ich in Sachen Titelkenntnisse (und vor allem Besitz) noch am Aufholen. Das heisst aber nicht, dass meine Spielerkarriere erst kurz gewesen wäre. Die reicht weit in die Zeit vor meiner ersten Mauser zurück, welche doch auch einige Jahre vor Boardgamegeek oder Dingen wie Internetblogs war. Der wahre Spieltrieb nährt sich aus dem Spass, mit seinen Freunden etwas zu erleben. Ob das nun in härtestem Konkurrenzkampf ist oder kooperativ, spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Darum bevorzuge ich Spiele, in denen ich von meinen Mitspielern etwas mitkriege – oder sie von mir.
Twitterkürzel: [matt]
Etienne (mratn):
MUWINS und ich haben nur etwas gemeinsam: Wir spielen gerne Brettspiele. Das war’s aber auch schon, denn ich spiele meist sehr passiv, Kriegsspiele nur als Sniper und sowieso am liebsten kooperativ. Und ich gewinne eigentlich nur als glücklicher Dritter (oder Fünfter, je nach Spiel). Ja, was mach ich denn hier? Ganz einfach: Lukebigbosss ist mein Bruder und ich habe unterdurchschnittliche – aber dennoch von uns die grösseren – Kenntnisse bezüglich Twitter, Instagram und wie sie alle heissen. Ah ja, und Eldritch Horror war mein erstes eigenes Brettspiel. Ich hatte auf dem – damals völlig unübersichtlichen und überfordernden – BGG gelesen, es sei kooperativ, thematisch und vor allem zugänglicher als Arkham Horror – ich kann bis heute nur zustimmen.
Twitterkürzel: [atn]
Benjamin (oldiebenji):
Als „Kerngruppenältester“ und so etwas wie der Initiant der Gruppe (siehe auch unsere Geschichte) bin ich öfters in den elektronischen Blog- und Twittergefilden anzutreffen. Hauptgrund, sowohl für’s Spielen wie für’s Schreiben, ist der Spass an der Freude. Persönlich kann ich weder mit hunderten von Aktionskärtchen noch mit rohstofftauschzentrierter, abstrakter Punkteoptimierung viel anfangen. Am meisten Spass machen mir interaktive, dabei gern auch komplexere Spiele, so lange die Komplexität kein Selbstzweck ist. Gewinnen ist schön – gemeinsam eine Geschichte zu erleben, ist schöner.
Twitterkürzel: [odb]
Peter (Shotgun Pete):
Ich mag Brettspiele für die Geschichten, die sich mit ihnen erzählen lassen. Das war schon so, als ich mich als Pickel Pete durch endlose Hero Quest und Risiko Kampagnen kämpfte, und es ist auch heute noch so, wenn Robinson Crusoe, Arkham Horror oder Combat Commander auf den Tisch kommen. Geht es hingegen um kalkulierbare Start-Zielsiege und den Aufbau einer punktelegenden Holzschaffabrik, finde ich die Chips in den Snackschüsselchen interessanter als jene, die sich vor meinen Mitspielern zu türmen beginnen. Spannendes erleben und Witziges erzählen – darum spiele ich und darum schreibe ich hier.
Twitterkürzel: [sgp]
Andreas (Wiedumir):
Zu MUWINS bin ich gestossen, indem ich im Berner Drachenäscht Les Poilus mit oldiebenji zockte – weil sonst niemand mitspielen wollte. Das spezielle Spielthema und die düstere Atmosphäre waren eine verheissungsvolle Vorwarnung für das, was mich bei MUWINS erwartete. In die Welt der Brettspiele war ich bereits Jahre vorher Zug um Zug (TM) eingetaucht. Was macht für mich ein „gutes“ Spiel aus? Am wichtigsten ist mir, dass es zur Spielerunde passt. In fröhlicher Gesellschaft würfle ich mit Freude auch mal etwas Simples. Besonders gern mag ich vordergründig kooperative Spiele, bei denen Verräter mitspielen. Aber eigentlich bin ich ein Allesspieler. Nur Die Siedler geht gar nicht.
Twitterkürzel: [wdm]
Und nun zu unserer Geschichte, erzählt von lukebigbosss:
Papa und Vorsteher unserer illustren Spielerunde ist der geschätzte Beni. Ende 2014 hat er via Boardgamegeek nach Mitspielern in der Region Freiburg gesucht. Gefunden hat er nach und nach Peter, Matthias, Andreas und Yves. Schon von Beginn weg war klar, was uns verbindet: Ein gradliniger, unberechenbarer, unfreundlicher und witziger Spielstil. In der Retrospektive frage ich mich schon manchmal, wie wir trotz unserer Spielweise zu Freunden wurden, die sich auch weiterhin zum Spielen treffen. Nur einige wenige Beispiele:
- Beim ersten Treffen spielten wir gemeinsam den Klassiker „Löwenherz“. Ich war das erste Mal bei diesem Treffen dabei. Von Anfang an spielte ich nur Angriffskarten gegen Peter und Beni. Deren Untergang wurde begleitet durch mein süffisantes Lächeln und meinen Trashtalk. Nach dieser Runde war ich mir eigentlich sicher, dass ich nie wieder zu einer Spielrunde eingeladen werde. Es kam jedoch anders…
- Anlässlich der nächsten Runde war erstmals auch Matthias dabei. Zu meiner Überraschung spielte er noch gemeiner und hinterlistiger als alle anderen. Wenn jemand bei Evolution von der ersten Sekunde an jede deiner Spezies mittels Kooperation und Intelligenz auffrisst und dabei besserwisserisch darwinistische Theorien schwingt, ist dies schon am Rande des Zumutbaren. Mir gefiel es aber, den anderen auch.
- Es kam dazu, dass unsere Gruppe immer grösser wurde, der Kern blieb. Nach und nach wurden auch reine Eurogamer zu unseren Treffen eingeladen. Gemeinsam spielten wir an einem von diesem Sons of Anarchy. Der Motorradclub des betroffenen Eurogamers wurde von einer verfeindeten Truppe niedergeprügelt. Als wäre dies noch nicht genug, haben die restlichen Clans gemeinsam befunden, dass dies eine ideale Möglichkeit wäre, der Eurogamertruppe im Spital einen Besuch abzustatten. Ach, war das lustig… Ich hätte nie gedacht, dass Martin, unser Master-Eurogamer, der Truppe treu bleibt. Ironischerweise blieb auch er. Ob dies am tollen Rum oder an unserem sympathischen Lachen liegt, kann ich nicht beurteilen.
Ihr seht, wir sind nicht die Bürokratenspielerunde. Obwohl auch einige davon ab und zu unter uns durchaus toleriert werden.
Höhepunkt unserer Truppe war 2016 ein Besuch der Spielemesse in Essen. Ein einschneidendes Ereignis dort führte auch zu unserem Blognamen:
Am Heidelbergerstand liessen Beni, Matthias und ich uns Argo erklären und spielten gleich eine Proberunde. Nach einigen Zügen – Matthias stiess von Beginn an alle Mitspieler in den Schlund des Monsters, Beni erschuf ein verwinkeltes Labyrinth und ich versperrte den Weg zu den Rettungskapseln – meinte der Erklärbär salopp: Mit euch würd ich nicht spielen!