Hostage Negotiator – You are fired!

Das ist einer jener scheiss Tage, bei denen man schon nach dem Aufstehen weiss, dass sie übel enden werden. Den ganzen Sommer über hatte die Hitze alles und jeden im Griff gehabt, und noch immer schien die hiesige Bevölkerung erschöpft, die Nerven angespannt. Nach wie vor kam es noch häufiger als üblich zu lautstarken, wenn nicht gar handgreiflichen Auseinandersetzungen.

Auch unsere Einsatzkräfte litten unter den drückenden Temperaturen, aber trotz der schwierigen Umstände gelang es zumindest den meisten Beamten, weiterhin professionell und mit nur geringfügig erhöhter Gewaltanwendung zu arbeiten.

Ich war gerade in unserer Cafeteria angekommen, um mir meinen morgendlichen Aufwecker zu gönnen, als der Alarm einging: GEISELNAHME AN DER SCHULE! Und seit ich vor drei Wochen einen zweitägigen Verhandlungskurs der lokalen Migros-Clubschule absolviert hatte (ich hatte bei der Anmeldung aus Versehen „Verbandelungskurs“ gelesen), bin ich hier der Spezialist für den Job.

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Eine zufällige Auswahl dieser Karten bildet die Grundlage unserer Story.
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Donna Narbendorf in Hochform

Während der Fahrt Im Einsatzwagen sickerten nach und nach erste Details durch. Bei der Geiselnehmerin handelte es sich offenbar um Donna Narbendorf, Aushilfslehrerin, 32 Jahre alt. Sie drängte seit Jahren auf eine Festanstellung, die Schulleitung hatte jedoch Bedenken aufgrund „psychischer Auffälligkeiten“. Offenbar nicht ganz zu unrecht, denn Donna war heute früh laut Augenzeugenaussagen mit zwei Faustfeuerwaffen ins Schulhaus spaziert. Ob sie… Moment, wir sind da…

8:20 Uhr

Vor Ort haben sich Reporter, Schaulustige und vor allem Schülerinnen und Schüler weiträumig um das Schulhaus versammelt. Zum Glück rücken die jungen Leute heutzutage immer erst auf den allerletzten Drücker zum Unterricht an, offenbar befindet sich niemand von ihnen im Schulhaus. Da der liebe Gott aber für Lehrer vor den Unterricht Kaffee und die erste Zigarette beordert hat, hat ER einmal mehr gepfuscht: Zwölf (festangestellte) Lehrkräfte werden seit ungefähr 7:30 Uhr im Schulhaus festgehalten – es muss davon ausgegangen werden, dass sie es nun mit Donna persönlich zu tun haben.

Jemand reicht mir einen Koffer, der mit „Verhandlungshandapparat“ beschriftet ist. Wer denkt sich diese Bezeichnungen aus? Das Gerät ist mit einer ausziehbaren Antenne ausgestattet…

8:30 Uhr

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Ein vorsichtiger Start. Wenn er gelingt, beruhigt sich unser Gegenüber, im schlimmsten Fall verlieren wir einen Kommunikationspunkt.

TUUUUUT… TUUUUT… „WAS?“ meldet sich eine weibliche Stimme, von der ich annehme, dass sie Donna gehört. „Hallo Donna – du bist doch Donna? Gut, dass wir uns sprechen!“ (Es hat niemand behauptet, dass zwischen den beiden Kursen inhaltlich keine Überschneidungen existieren würden).

„Wir befinden uns hier in einer besonderen Situation, Donna. Wichtig ist, dass du die Ruhe bewahrst, dann kommen alle Beteiligten heil wieder nach Hause.“

Ich höre sie atmen – etwas ruhiger. Sollte es wirklich so einfach werden?

„Was ist denn dein Anliegen, Donna?“

„Die ganze Schulleitung gehört entlassen! Ausserdem will ich ein gepanzertes Fahrzeug, um mittags nach Hause zu fahren – ich bin mit dem Fahrrad hier!“

Die Gute hat tatsächlich nicht alle Register im Ringordner.

„Hey Donna, hast du eigentlich…“ KLICK. Aufgelegt. Nun ja, das erste Ziel ist erreicht: Ich weiss, was sie fordert.

9:10 Uhr

TUUUUUT… TUUUUT… „WAS?“

„Hey Donna, erzähl doch mal, wie es den zwölf anderen (festangestellten) Lehrern da drin geht!“

„Elf.“

„Wie, elf?“

„Einer ist vorhin an Nikotinentzug eingegangen*.“

Da kann man ihr keinen Vorwurf machen. Trotzdem: Donna wirkt deutlich nervöser als vor einer halben Stunde. Wir diskutieren über die Hitze und andere meteorologische Phänomene. Ich notiere mir sicherheitshalber, das Thema Anstellungsverhältnisse zukünftig zu vermeiden.

9:30 Uhr

TUUUUUT… TUUUUT… „Was?“

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Wir reden über’s Wetter. Und Klimaanlagen.

Wir führen ein eingehendes Gespräch zum Thema Klimaanlagen. Die im Lehrerzimmer scheint defekt zu sein – ich gebe ihr fachmännische Tipps und Anweisungen, wie sie problemlos und mit wenigen, einfachen Handgriffen repariert werden kann. So langsam scheine ich einen Zugang zu ihr zu finden.

Als ich auflege, meldet sich der Einsatzleiter bei mir. Er sieht eine Möglichkeit, einige Geiseln unbemerkt aus einem der hinteren Räume zu evakuieren. Es werden offenbar bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen.

Ich soll mich bereit halten

 

10:00 Uhr

TUUUUUT… TUUUUT… „Ja?“

„Hör mal, Donna, wir kennen uns jetzt seit 90 Minuten, denkst du nicht auch, dass wir unsere Beziehung langsam auf eine neue Ebene bringen sollten?“

„???“

Die gleiche Reaktion wie in dem einen Kurs. Prima.

„Um nochmal auf die elf festangest Lehrer zurück zu kommen…“

„Zehn!“

„???“

„Einer hat vorhin beim Reparieren der Klimaanlage einen Stromstoss abgekriegt“.

Sie erzählt es mit der gleichen Abgeklärtheit, mit der sie auch ungenügende Prüfungen zurückgibt.

„Nun, dann solltest du vielleicht jemanden mit den sterblichen Überresten rausschicken. Von wegen der Hitze und so…“

„Okay!“

Und schon ist die erste Geisel frei! Ein voller Erfolg!

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Donnas Labilität macht sich bezahlt – in einem schwachen Moment lässt sie eine Geisel ziehen.

10:30 Uhr

TUUUUUT… TUUUUT… „Hm?“

„Hör mal, Donna – wir wollen hier alle nur das Beste für dich. Um auf die Klimaanlage zurück zu kommen: Ich könnte dir den Hausmeister reinschicken, damit er sie repariert. Was meinst du?“

Sie war einverstanden. Es geht eben nichts über eine solide Vertrauensbasis!

11:00 Uhr

TUUUUUT… TUUUUT… „WAS?“

Ihrer Antwort nach zu urteilen, ist die Lage im Inneren gerade ein wenig angespannt. Es gelingt mir aber, Donna wieder zu beruhigen. Sie erkundigt sich nach dem Verbleib ihres gepanzerten Fluchtwagens. Ich sage ihr, es könne sich nur noch um Minuten handeln.

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Ein gepanzertes Fahrzeug. Aber sicher doch.

11:30 Uhr

TUUUUUT… TUUUUT… „Jaaaa?“

„Wir sollten die Sache langsam zu Ende bringen, Donna. Der Wagen ist auch bald hier. Wichtig ist jetzt einfach, gaaaanz ruhig zu bleiben. Den zehn anderen Leuten da drin geht es gut?“

„Elf.“

„???“

„Der Hausmeister ist jetzt auch bei uns.“

Hmmmm…. er hatte gegen seinen Einsatz tatsächlich kurz Bedenken geäussert. Vielleicht hätten wir doch auf ihn hören sollen? Andererseits: Wir sind schliesslich die Spezialisten, und Widerstand gegen die Staatsgewalt MUSS man mit konsequenter, physischer Härte begegnen!

12:10 Uhr

Es ist Mittag. Aus den umliegenden Gebäuden strömen diverse Küchengerüche. Unsere Jungs werden langsam nervös und beschäftigen sich zunehmend mit ihren privaten Smartphones. Auch der Einsatzleiter telefoniert – was immer er bespricht, seiner Mine nach zu urteilen ist die Lage ernst! Er blickt zu mir hinüber, seine Stirn legt sich in Falten und er schreitet langsam auf mich zu. Nach einem leisen „Ja, Schatz, ich komm‘ gleich“ verstaut er das Gerät in der Innentasche.

„Der Moment ist günstig – wir wagen eine Extraktion!“

Ich erhalte den Auftrag, Donna am Telefon zu beschäftigen, während sich das Exekut Extraktionskommando mit einem Sprungtuch der rückwärtigen Mauer des Gebäudes entlang bis unter das Fenster vorarbeiten wird, hinter dem die Geiseln gefangen gehalten werden. Auf diese Weise werden hoffentlich unbemerkt die meisten, wenn nicht alle restlichen (festangestellten) Lehrer und ein Hausmeister befreit werden. Immerhin sind unsere Einsatzkräfte Vollprofis!

12:40 Uhr

Das Ablenkungsmanöver war ein voller Erfolg. Ich konnte Donna am Telefon beschäftigen, bis das Signal des Einsatzleiters kam.

In diesem Moment trifft das Extraktionskommando wieder bei der Einsatzzentrale ein. Ich sehe… eine Geisel? Der Einsatzleiter winkt mich zu sich heran: „Der Einsatz war ein ääh… ziemlicher Erfolg. Wir konnten unbemerkt den Hausmeister evakuieren!“

„Dann befinden sich jetzt noch acht Geiseln im Schulhaus?“

„Sechs.“

„Sechs?“

„Sprungtuch unter dem falschen Fenster. Aber unsere Spezialisten haben es geistesgegenwärtig bemerkt und praktisch sofort Massnahmen ergriffen. Schwamm drüber!“

12:40 Uhr

Donna hat von den fehlenden Geiseln und der Sauerei unter dem Fenster nichts mitbekommen. Im Gegenteil, unser Gespräch verläuft fast schon freundschaftlich und es gelingt mir, bei ihr zu punkten. Dennoch: Das Ganze hier zieht sich und ich bereite eine letzte Charmeoffensive vor…

13:10 Uhr

Ich appelliere an Donnas Mitgefühl, indem ich ihr lehrbuchmässig die Menschlichkeit ihrer Opfer und aller Beteiligten näher bringe. Dadurch wird vermieden, dass sie ihre Geiseln lediglich als Opfer oder Mittel zum Zweck sehen kann: „Die Polizisten sind hungrig, die Geiseln sind hungrig, die Frau des Einsatzleiters ist hungrig, ich bin hungrig… bist du nicht auch hungrig, Donna?“ (Immer mit Namen ansprechen, das ist wichtig!).

„Nein, ich nicht, aber zwei der Lehrer nerven hier schon länger. Ich schicke sie mal raus.“

„…“

Dank Migros-Clubschule befinden sich lediglich noch vier Geiseln in Donnas Gewalt. Der Kurs hat sich gelohnt.

An dieser Stelle verlassen wir kurz die Geschichte (keine Sorge, zum Schluss sind wir  rechtzeitig zurück) und begeben uns für den Showdown auf die Ebene der Spielmechanik. Denn es folgt die letzte Chance, diese Partie – trotz diverser Missgeschicke – doch noch zu gewinnen…


Das letzte Ereignis hat dazu geführt, dass eine Handkarte abgeworfen und damit aus dem Spiel entfernt werden musste – puuuh… noch mal gutgegangen, das hätte wesentlich übler ausfallen können! Danach dürfen (anders als üblich) weitere Karten eingekauft und in diesem letzten Spielzug sofort verwendet werden (allerdings nur einmal). Dies stellt die letzte Anstrengung aller Einsatzkräfte dar, die Situation zu einem guten Abschluss zu bringen.

Geiselnehmer können übrigens durch Scharfschützen eliminiert, durch Einsatzkommandos überwältigt oder „gewaltfrei“ zur Aufgabe gebracht werden. Gemeinsam ist jedem Vorgehen, dass vorher alle Geiseln aus ihrer Gefangenschaft befreit werden und insgesamt mindestens die Hälfte davon überleben müssen (übrigens der einzig unthematische Aspekt in diesem ansonsten enorm atmosphärischen Spiel – manchmal ist man froh, eine Geisel überhaupt irgendwie los zu werden).

Die Ausgangslage vor der letzten Runde: 4 Geiseln befreit, 4 noch in Donnas Gewalt, 5 Geiseln verloren. Donna ist sehr ruhig – die Gefährdungs-Skala zeigt den tiefstmöglichen Wert, das heisst, jede weitere Senkung führt dazu, dass sie eine Geisel frei lässt. Ausserdem stehen mir drei Würfel zu Verfügung, so lange die Gefährdung um nicht mehr als einen Punkt ansteigt. Potentiell hilfreich ist auch Donnas Spezialeigenschaft: Ihre emotionale Labilität bewirkt, dass sie bei einer doppelten „1“ eine Geisel eliminiert, bei einer doppelten „6“ hingegen eine frei lässt.

Zunächst nehme ich alle Basiskarten (Kosten 0, abzüglich der einen abgeworfenen) wieder auf die Hand. Damit stehen mir diverse Optionen offen. Vier Geiseln müssen unbedingt noch befreit werden, schaffe ich gar fünf, würde sich Donna ergeben. Dazu steht mir noch die Option offen, auf ihre Forderung, die Entlassung der Schulleitung, scheinbar einzugehen. Dazu benötige ich allerdings vier Kommunikationspunkte, die dann auf acht erhöht würden. Damit wäre eine Erstürmung der Schule möglich. Ein Pseudo-Fluchtfahrzeug heranzukarren kostet ebenfalls 4 Punkte und würde einen zusätzlichen Würfel liefern. Auf geht’s…

  • Ich eröffne mit „Keep cool“ mit dem Ziel, die Gefährdung weiter zu verringern, also eine weitere Geisel zu befreien. Der Wurf misslingt, als Ergebnis rutschen meine Kommunikationspunkte auf -1. Na prima.
  • „Just a few more minutes“ gilt da schon fast als verzweifelte Ausrede. Immerhin – Donna fällt darauf herein. Zwei Erfolge bedeuten 4 Kommunikationspunkte (jetzt total 3)!
  • Die zweite „Keep cool“-Karte ist erfolgreich! Die zusätzliche Reduktion der Gefährdungsanzeige lässt eine Geisel unversehrt aus der Schule spazieren. Drei sind noch übrig.
  • Foto 08.01.18, 13 40 18Ich lege eine Karte aus der Hand ab, dies erhöht mein Kommunikations-Konto auf 4. Das ist der Moment, Donnas Forderung zu erfüllen und die Schulleitung (zum Schein) zu feuern. Mit den resultierenden 8 Punkten wird die Erstürmung vorbereitet (die entsprechende Karte gekauft).
  • Allerdings: Die Erstürmung ist immer noch sehr riskant. Alles andere als zwei Erfolge würde bedeuten, dass Donna gewinnt. Denn bei lediglich einem Erfolg gelingt zwar die Befreiung der letzten drei Geiseln, danach bricht jedoch der Kontakt ab und Donna entkommt. Weitere 4 Punkte für ein Fluchtfahrzeug schaffe ich nicht. Hmmm…
  • „Small Talk“ ist einmal erfolgreich, bringt also zwei Kommunikationspunkte. Das reicht mir. Damit kaufe ich mir die beiden 1er Karten „What I meant was…“, die mir die Wiederholung eines Wurfes ermöglichen. Die Chancen unseres SWAT-Teams haben sich gerade ein wenig verbessert…
  • Foto 08.01.18, 14 11 34Das ist der Moment!! „All units get in there, NOW!“ Der Wurf zeigt einen Erfolg und zwei Nieten. Das reicht nicht…
  • „What I meant was…“ – die Niete bleibt eine Niete…
  • Die zweite „What I meant was“ stellt meine letzte Chance dar. Der Würfel rollt… und ist der zweite Erfolg. Die Symbole werden von links nach rechts abgehandelt, das heisst, die restlichen drei Geiseln sind frei. Da keine vierte in ihrer Gewalt und Donna immer noch auf dem tiefsten Gefährdungslevel ist, gibt sie, in das gefährliche Ende eines Gewehrlaufs blickend, sofort auf.
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Der Endstand – Donna hat sich ihrem bewaffneten, ehemaligen Nachilfeschüler ergeben!

Puh – ein schweisstreibendes Finale! Aber jetzt schnell zurück, gerade noch rechtzeitig für das spannende Ende der Story:


… und als ich nach Hause komme sehe ich, dass mir ein Hund einen Haufen direkt vor die Garageneinfahrt gemacht hat. Ich sag’s doch: ein scheiss Tag!

ENDE


Debriefing

Hostage Negotiator ist ein äusserst thematisches Solo-Spiel, das ein schwieriges Thema anspricht und auch vor ernsten, moralischen Dilemmas nicht zurückschreckt. Nicht in jedem Fall ist ein humoristischer Umgang damit adäquat – ich habe mich bei Donna dennoch dafür entschieden und hoffe, dass unsere Leser die Absicht dahinter verstehen.

Hostage Negotiator ist ein Spiel mit Karten, inklusive der üblichen Zutaten, wie etwa Kosten zum Erwerb stärkerer Exemplare. Allerdings: Es handelt sich nicht um ein Deckbauspiel, sondern beinhaltet eine Deckmanagement-Mechanik. Ja, stärkere Karten können mit Kommunikationspunkten gekauft werden, sind aber nach lediglich einem Einsatz „verbraucht“ und wandern wieder in die Auslage zurück. Benötigt man sie ein weiteres mal, muss das Kommunikations-Konto erneut gefüllt werden. Nur der Einsatz der richtigen Karte zum richtigen Zeitpunkt führt letztlich zum Ziel.

Hostage Negotiator ist ein Würfelspiel. Ob und wie eine Karte ihre Wirkung entfaltet, wird durch diese freundlichen (alternativ auch verfluchten) Hexaeder entschieden. Und tatsächlich mag nach den ersten Partien der Eindruck entstehen, man sei dem Zufall allzu sehr ausgeliefert. Der Eindruck ist falsch! Zur Bändigung der Aleatorik stehen diverse Werkzeuge zur Verfügung (einige davon findet ihr im obigen „Endspiel“, andere dürft ihr gern selber herausfinden).

Hostage Negotiator ist (meist) enorm spannend. Es ist erstaunlich, mit welcher Regelmässigkeit erst mit den letzten Karten eine Entscheidung herbeigeführt wird. Wurde das finale Ereignis aufgedeckt, entstehen oft (bei optimalem Einsatz der eigenen Ressourcen) noch einmal überraschend viele Möglichkeiten, ein fast schon verloren geglaubtes Spiel noch herumzureissen und die Geiselnehmer auf der Zielgeraden abzufangen. Oder auch nicht…

Und schliesslich: Noch kein Brettspiel neben Hostage Negotiator hat mich eine Spielkarte (!) anschreien (!) lassen: „Warum tust du das, du #!§#$…  wir haben uns doch verstanden!“

Yves hat ebenfalls einen Schnellkurs besucht und meint als Experte:

Meinen Kurs durfte ich in Texas absolvieren. Deshalb gehe ich eine Geiselnahme grundsätzlich anders als unser Oldie an. Eine Gefangennahme des Kidnappers ist für mich gleichbedeutend mit einer Niederlage… Daher lasse ich mein Team stürmen und erteile meinen Snipern relativ oft den Befehl: „Feuer frei!“ Das macht die ganze Geschichte ein wenig schwierig (PR und so…), aber finaler. Und je finaler, desto besser, hat mein Grossvater gesagt.

Habe ich schon erwähnt, dass ich meinen Job liebe? Ich nehme jede noch so verzwickte Aufgabe an und löse sie auf meine Art! Mein Chef van Ryder hat mein Know-How erkannt und schickt mich immer wieder zu neuen Geiselnahmen.

Die deutschsprachige Version der Unterhändler erscheint 2018 bei Frosted Games.


*Bei der Erstellung dieses Spielberichts sind keine Holzpöppel zu Schaden gekommen. Es handelt sich lediglich um ausgeklügelte Formulierungstricks, die in der Lage sind, einen äusserst realistischen Eindruck entstehen zu lassen!
Disclaimer: Die MUWINS schätzen die Arbeit der hiesigen Polizei und haben vollstes Vertrauen in die Kompetenzen der Beamten. Das hier dargestellte Personal ist fiktiv, Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen gibt es hoffentlich nicht und wären ansonsten echt nicht beabsichtigt!

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