Keine Sorge – die MUWINS bleiben einigermassen jugendfrei! Ein MUWINSer wurde kürzlichst zum Doktor geschlagen (es muss sich um ein Versehen handeln), was Shotgun Pete veranlasst hat, dem vergangenen Spielesamstag kurzerhand das Label „Doktorspiele“ zu verpassen. Dennoch wurden weder Leibesvisitationen vorgenommen, noch dubiose Chemikalien konsumiert – stattdessen gab’s einfach mal wieder zünftig auf die Rübe!
The Banishing
Oldiebenji: Das kleine Spielchen zaubert mit minimalsten Mitteln massive Moderstimmung auf den Tisch. Wir wurden von den Untoten in zwei Durchgängen (inklusive negativer Lernkurve) gnadenlos vermöbelt, aber da geht noch was. Unser übles Scheitern kann auch daran gelegen haben, dass nicht alle Mitstreiter das Konzept „kooperativ“ vollumfänglich verinnerlicht hatten…
Mini Rails
Shotgun Pete: Zwei flotte Runden Mini Rails eignen sich einfach hervorragend zum Einstieg in einen Spieletag. Das Spiel fand hier schon so oft Erwähnung, dass ich wohl nicht mehr viel dazu sagen muss. Vielleicht nur dies: Gotchas samstäglicher Siegeszug (siehe unten) nahm hier seinen Anfang – er entschied beide Partien für sich. Hmpf.
Mechs vs. Minions
Shotgun Pete: Nach längerer Pause war es an der Zeit, mal wieder eine neue Mission anzugehen. Wie im Einführungsszenario galt es, eine Bombe sicher über das Spielfeld zu bugsieren – nur war dieses hier erheblich grösser, mit deutlich mehr Minions gespickt und bot weitere Fisimatenten, welche Aufgrund Spoilergefahr hier nicht näher genannt werden. Hinzu kam, dass sich nebst den Mech-Veteranen Martina und mir zwei totale Neulinge an die Maschinen trauten: Bianca und Yves verdienten sich ihre Sporen jedoch mit Bravour. Nach anfänglichen Schwierigkeiten – die Bombe war bereits nach zwei Runden kurz davor, hochzugehen – schafften wir den Auftrag am Ende doch noch locker.
Cosmic Encounter
mratn: Die Partie dauerte genau eine Runde und zwei Züge (zu fünft) und wurde bei der Losung der Spielerreihenfolge für die zweite Runde entschieden – leider. Shotgun Pete konnte mit einer frühen Startnummer alles klar machen, natürlich ohne den versprochenen Doppelsieg mit mir. Eh ja, so ist das Leben. Das Spiel war geprägt von bizarren und aussichtslosen Verhandlungsversuchen, die meist in einem hässlichen Blutbad endeten. PS: Ich finde die Zweite-Angriffs-Regel weiterhin suboptimal – vor allem bei so ‚vielen‘ Spielern. Das Spiel war sehr chaotisch, wies längere Wartezeiten auf und war unmöglich zu kontrollieren – aber das macht ja Cosmic Encounter auch aus.
Shotgun Pete: Ich stimme mratn insofern zu, als es eine recht chaotische Angelegenheit war. Die Variante mit der Auslosung der Reihenfolge für die zweite Runde werde ich wohl auch in Zukunft anwenden. Und was den zweiten Angriff betrifft, den man erhält, wenn der erste erfolgreich war – den können wir nächstes Mal gerne streichen, um zu sehen, ob es sich so etwas ausgeglichener spielt. Es muss hier aber auch erwähnt werden, dass zwei der fünf Spieler zum ersten Mal am Cosmic Encounter teilnahmen und entsprechende Anfängerfehler begingen bzw. gewisse Strategien zur Minderung eigener Nachteile schlicht nicht kennen konnten. Aber auch das ist typisch für dieses Spiel: Die wichtigsten Lektionen lernt man am effektivsten auf die harte Tour (nicht wahr, mratn? „Okay, lass uns einen Teamsieg anstreben!“ – Ja klar, muahahahahaaa!).
WWE Superstar Showdown
Oldiebenji: Apropos „auf die Rübe bekommen“. Ich als Aktiv-Wrestling-Verächter gegen den Profi mit dem beeindruckenden (und passenden) Namen BigBosss? Nun ja… der Boss wurde gestutzt, aus dem Ring geschmissen, torkelte auf dem Weg zurück durchs Publikum, legte sich mit einem Platzanweiser an und verliess die Arena schliesslich als Reinigungsfachkraft. Der Verlag, der uns die Sons, Star Trek Ascendancy und Spartacus schenkte (ok, nicht wirklich schenkte – aber ihr wisst, wie ich’s meine) schafft es sogar, mich mit einem cleveren, einfachen System aus Karteneffekten und individuellen Decks für Wrestling zu begeistern. Wann spielen wir endlich Tag Team?
Lukebigbosss: Wir müssen unbedingt einmal einen Themenspieltag „White Trash“ durchführen. Dann kommt das Spiel garantiert wieder auf den Tisch. War überraschenderweise sehr unterhaltsam und spannend. Oldie war übrigens gedopt. Ansonsten hätte die Vereinigung der Wrestler den alten Mann nie zum Kampf zugelassen.
Pandemic: Rising Tide
Lukebigbosss: Ehrlich, dieses doofe Pumpwerk hat uns fast den Sieg gekostet. Mitten im Nirgendwo, meilenweit vom nächsten Wassertropfen entfernt, ohne Fachkräfte, die das Werk bedienen können… Es stand einzig aus dem Grund da, damit sich sein Erbauer an der tollen Anstreichfarbe erfreuen konnte.
Oldiebenji: Das eine Pumpwerk (Stillegung direkt nach dessen Errichtung) am Fuss des niederländischen Hochgebirges muss den motivationalen Ausschlag gegeben haben: Die Mischung aus optimaler Teamarbeit, effizienter Ressourcennutzung und irrationalem Selbstbewusstsein hat sich ausbezahlt – das Meer hat endlich einmal kein Land gesehen!
Startups
Oldiebenji: Startups zu viert? Immer her damit! Zu fünft? Machen wir! Zu sechst… nun ja… da wird die Rundenzahl doch arg gering, die Optionen nehmen ab, Reaktionen sind nur noch eingeschränkt möglich. Anders ausgedrückt: Das Spiel funktioniert zwar immer noch, aber das Taktieren verkommt zum Hoffen auf den passenden Blindzug. Gern wieder – aber bitte mit etwas weniger Konkurrenz.
mratn: Ich schliesse mich dem bereits Erwähnten vollkommen an. Zuerst klaut mir Gotcha mit der wortwörtlich letzten – BLIND GEZOGENEN – Karte den Sieg weg, und dann gewinnt er auch noch die zweite Partie knapp… (to be continued). Kontrolle und Übersicht haben sich zu sechst tatsächlich ein wenig verabschiedet. Aber die Tatsache, dass es dennoch zwei Mal auf den Tisch kam, spricht für sich – nicht wahr, Nefarious? Daher: Spass hat’s gemacht!
Shotgun Pete: Bevor es zu den von meinen beiden Kollegen beschriebenen Abendpartien kam, fand Startups bereits nachmittags zwei mal den Weg auf den Tisch. Und stellte euch vor: Ich gewann sogar einen der beiden Durchgänge. Ich – ein Wirtschaftsspiel!
Nefarious
Oldiebenji: Zweite Grosschance für dieses kleine Spiel des grossen Dominion-Erfinders. Es war wohl die letzte. Die Ideen und Illustrationen all der verrückten Erfindungen sind mit Abstand das Beste an Nefarious. Darüber hinaus bleibt aber leider nicht viel Erwähnenswertes. Darum lassen wir das nun auch.
mratn: …und dann holt er (Gotcha) mich auch noch hier auf der Zielgeraden ein. Ich hätte den Abend verfluchen können… (to be continued) Es ist schwierig zu sagen, was bei Nefarious alles abging und was nicht. Alle spielen ein bisschen vor sich hin, ein mittelgrosses Chaos bricht aus, eine grosszügig aufgerundete Hälfte der Spieler kapiert die Regeln nicht ganz, dem Rest ist das aufgrund des fehlenden Spielspasses ziemlich egal und plötzlich hat ein Spieler genug Geld in genug Punkte umgewandelt… Gratulation!
The Mind
Oldiebenji: Karten auslegen von tief nach hoch – eine der anspruchslosesten Tätigkeiten der Spielewelt – und doch wurde sie schon als Grundstein für eher vollmundige Spieletitel verwendet. Braucht es da wirklich noch einen weiteren Recycling-Durchgang? Ja, es braucht. Denn The Mind ist tatsächlich ein Psychospielchen in Reinkultur, das ein Spielgefühl an den Tisch bringt, dass es gleichwertig bisher nicht gegeben hat. Der Crazy-Hippie-Hase mit Wurfstern ist ein wunderbarer Aufwärmer, oder – wie in diesem Fall – erster Absacker nach einem langen Spielesamstag.
mratn: Ich hattte nunmehr ein Ziel: Gotcha vernichten! Dass es sich bei The Mind um ein kooperatives Spiel handelt, wurde mir zu spät klar gesagt. Alles über 50 wurde sofort gespielt, alles darunter erst nach gefühlten zwei Stunden Warten. Fazit: Gotcha hat nicht gewonnen! Ich war von Beginn weg nicht der grösste Anhänger von Psychobunnies mit Peace-Goldkette und Wurfsternen (sind’s Liebeswurfsterne?), aber ja, das Spiel ist ganz schön witzig und schnell und kurzweilig und anders und auch ein bisschen psycho… Die Überraschung des Abends.
Upstream
Oldiebenji: Der definitiv letzte Absacker des heutigen Tages hat uns noch einmal alles abverlangt. Der Flusslauf begann stürmisch, endete dann aber in ruhigeren Gewässern und einem Doppelsieg von Gotcha und mratn. Mir hat genau ein Lachs gefehlt. Adler, doofer…
mratn: Das Gute zuerst: ICH HABE DIE PARTIE GEWONNEN. Das Schlechte daran: Ich musste mir den Sieg tatsächlich teilen – jep, mit Gotcha. Will mich hier jemand verarschen?!?!?! Das Spielen mit Lachs, Reiher, Adler und Bär ist ganz schön witzig. Schade nur, kann man das Ganze nicht wirklich als fiese Lachse spielen, ausser hie und da den Weg für die Mitspieler halbwegs versperren. Dennoch ist Upstream ein hübsches, unterhaltsames und vor allem auch nicht allzu langes Spiel.
toll vorgestellt, kenne ich keines von
Eure Liebe zu Cosmic Encounter fasziniert mich. Ist ja irgendwie ein Spiel, das aus der Zeit gefallen ist. Ich wollte es damals lieben, aber wir sind mit dem Chaos irgendwie nicht klar gekommen. Sollte ich dem Spiel noch eine Chance geben?
Frage an euch Experten: Wie viele Leute braucht’s denn, damit CE *wirklich* funktioniert? Geht das zu viert? Oder doch besser mehr? Fünf? Sechs?
Die Liebe ist nicht bei allen Muwinser gleich gross. Ich persönlich gehe einer Partie CE eher aus dem Weg. Mir ist es auch zu chaotisch. Zudem habe ich das Gefühl, dass der Startspielervorteil immens ist.
Cosmic Encounter ist mMn sehr Mitspielerabhängig, viel mehr noch als andere Spiele. Man sollte damit klarkommen und sich bewusst sein, dass es nicht wirklich ausbalanciert und ziemlich zufallslastig ist. Ausserdem besteht ein gewisses Frustrationspotential bei Neulingen (siehe auch mein Kommentar oben). Die Mitspieler sollten es auch mögen, sich einzubringen, zu verhandeln, zu diskutieren – wenn jeder nur still seine Strategie verfolgt, wirds ein Clio. Hat man aber die richtigen Leute, kann es super spassig werden und ein immer noch ungewöhnliches und erfrischendes Spielerlebnis liefern.
Zu deinen anderen Fragen: Für mich persönlich wäre 4 das Minimum, 5 ideal. 6 ist auch noch gut, braucht aber eine Erweiterung (Grundspiel der letzten Ausgabe ist nur bis 5).
Cosmic klappt ab 4 Spielern … besser aber zu 5t oder mehr. Wir hatten schon epische Spiele zu 8 (mit Erweiterungen)
und ja, das Spiel kann das beste aller zeiten sein, oder der schlimmste Spieleabend seit sehr langer Zeit 🙂 Hatten alles schon. Eine Dame hat in dem 8 personenspiel sehr gelitten, aber die anderen hatten mächtig Spaß und es hat tatsächlich eine 2er Konstallation gewonnen… und es war kein Päärchen… der Ehekrach danach… heute noch legendär 🙂
@mratn
Fühle mich angesprochen (Nefarious) war echt nicht aufm Damm und am Sonntag dann ganz am A. … ähhh im Bett
Nächstes mal wieder aufnahme fähiger… versprochen! 👍🤗