Alle, die „nur“ wegen dem Gewinnspiel hier sind: Schande über euch, aber HIER klicken… Allen anderen, viel Spass!
Ein Spruch nach dem anderen – der letzte noch makaberer und trockener als derjenige zuvor. Dies, zusammen mit den womöglich cleversten Rätseln der Videogame-Geschichte, verhalf Portal zum Kultstatus. Verständlicherweise war meine Reaktion gespalten, als das dazugehörige Brettspiel von Cryptozoic angekündigt wurde: Zum einen konnte ich es kaum erwarten, diese Maschinen-dominierte Welt auf dem Tisch zu sehen – zum anderen war da natürlich eine Angst, da das Universum rund um Portal in seiner Genialität gefährdet schien…
Testsubjekt #789 382
Menschen können unter Wasser überleben. Nur nicht sehr lange.

Bereits die Lektüre der Regeln lässt mir keinen Zweifel: Ich sollte mich nicht allzu wohl fühlen in diesen Räumen, denn ich werde nicht lange überleben. Mein Dasein als Versuchskaninchen ist hier sowieso nicht viel wert. Und plötzlich habe ich auch noch ein unbegründetes Verlangen nach Kuchen – uhhhhh… da, hinter den scharfen Klingen sehe ich noch ein Stück… und so sterbe auch ich…
Genau, mit kleinem Selbstwertgefühl aber grossem Kuchenbedürfnis ist man bestens für dieses – ich zitiere – nicht kooperative Kuchenerwerbsspiel gewappnet. So weit passt das Brettspiel bestens in das rabenschwarze und oftmals kuriose Universum von Portal. Das war es dann aber auch schon. Während im Videospiel gegen die Maschinen und für die Freiheit gekämpft wird, versuchen die Testsubjekte hier, so viel Kuchen ins Spiel zu bringen wie möglich und dann – genau – so schnell wie möglich zu sterben. Während auf dem Bildschirm Rätsel um Rätsel gelöst werden müssen, versucht man auf dem Tisch, im richtigen Moment seine Testsubjekte im richtigen Raum zu platzieren. Aber dazu später mehr…
Es ist eigentlich pure Area Control
Um euch zu herausragenden Ergebnissen anzuspornen, werdet ihr nun in Gruppen aufgeteilt und erhaltet einen Overall in eurer neuen Lieblingsfarbe. Die Gruppe mit den besten Ergebnissen wird für alle Zeiten in dem von mir gerade verfassten Geschichtswerk
„Ein Team aus Rivalen: Das wissenschaftliche Genie von „
verewigt werden.
Beginnen wir ganz vorne… 15 sechseckige Testkammern, die in drei Reihen zusammengelegt werden, stellen das Aperture-Labor dar. Jeder Spieler startet mit vier Testsubjekten am linken Rand des Labors. Im Turnus führen die Spieler ihre Aktionen aus. So werden Aperture-Spezialkarten gespielt, Testsubjekte bewegt und – hier wird es spannend – Testkammern aktiviert.

Am Ende jedes Zuges muss der aktive Spieler eine der drei Kammern am rechten Rand des Labors wählen und diese aktivieren. Wer die meisten Dummies in dieser Kammer hat, erhält bestimmte Belohnungen. Dann werden sämtliche Figuren darin vernichtet – Kuchenstücke werden vollständig zerstört und aus dem Spiel genommen, Testsubjekte kommen zurück in den persönlichen Vorrat.
Aber was hat es denn nun mit diesem Kuchen auf sich – ausser, dass eine grosse Mehrheit der Menschheit gerne Kuchen isst? Durch die Aktivierung dieser Testkammern werden nach und nach Kuchenstücke in Spielerfarben im Labor verteilt. Diese Leckerbissen sind wichtig, denn wer am meisten Kuchen im Labor hat, gewinnt. Ganz einfach oder? Wenn sich das Labor nur nicht ständig verändern würde! Denn die aktivierte Testkammer wird samt den Figuren am rechten Rand entfernt, umgedreht und am linken und somit neuen Laborrand hinzugefügt.

Somit entsteht eine Art Rolltreppe und alle Figuren – Kuchen und Testsubjekte – nähern sich langsam aber stetig dem rechten Laborrand – und damit ihrem Ende. (Und vergesst nicht: Zerstörte Kuchenstücke sind für immer zerstört!)
Und weil es noch nicht genug ist, endet das Spiel auf eine höchst interessante Art und Weise, und zwar in dem Moment, wenn ein Spieler keine Testsubjekte mehr im Labor stehen hat. WAIT WHAT?!?! Genau, klingt fürs erste etwas komplex, ist aber nach ein paar Runden sehr intuitiv.
Man versucht also ständig, den richtigen Moment abzuwarten, um mit der Vernichtung der eigenen Testsubjekt-Armee zu starten. Geschieht dies zu früh, sind wahrscheinlich für den Sieg noch nicht genügend Kuchenstücke platziert. Geschieht es spät, sind die früher platzierten Kuchenstücke wahrscheinlich längst wieder zerstört. Das Spiel wird somit sehr dynamisch und – zumindest für die ersten Partien – spannend und interessant. Stets muss man die Veränderungen des Labors beobachten und entscheiden, welche Testkammern wichtig sind. Zudem ist es unerlässlich, seine eigenen Testsubjekte und Kuchenstücke im Auge zu behalten, damit diese bis zum optimalen Zeitpunkt überleben.

Nur der Name ist geblieben… und der Companion Cube
Falls dies das erste Mal ist, dass ihr im Aperture-Labor testet, stellt eure Schmerzrezeptoren schon einmal darauf ein, indem ihr mit dem folgenden Vorabtestsicherheitsprotokoll kooperiert.
Auslieferung der Einweisungsbroschüre in 3… 2… 1…

Portal das Brettspiel teilt zwar mit dem Videospiel den Namen, viel mehr aber nicht. Ich habe insgeheim ein Überlebensspiel erwartet, habe aber ein Area Control-Spiel erhalten – und das ist auch völlig in Ordnung. Ich bin sogar erleichtert. Als Portal-Fan schätze ich die kleinen Anspielungen auf die Videospiele sehr: Das Regelwerk ist äusserst amüsant verfasst und bereits der Companion Cube liess mein Herz höher schlagen. Zugegebenermassen hätten die namensgebenden Portale eine etwas grössere Rolle spielen können. (Die zwei Kammern mit den Portalen gelten als benachbart.) So hätte man evtl. vier Portale mitliefern können. Ich bin aber überzeugt, dass eine zu grosse Anlehnung an das Videospiel nicht funktioniert und nur enttäuscht hätte. Denn so haben wir nun ein Brettspiel, das sehr gut in das Portal-Universum passt, dieses zwar nicht wirklich aufwertet, aber ihm durch die grosse Unabhängigkeit auch nicht schadet.

Apropos Area Control: Ich würde gar wagen, bei Portal von einem abstrakten Spiel zu reden. Denn schlussendlich ist das ganze ein Puzzle. Wie kriege ich mit Spielfiguren A so viele Spielfiguren B wie möglich auf den Spielplan, bevor ich dann Spielfiguren A wieder abbaue. Das Ganze hat auch durchaus seinen Reiz – vor allem das modulare und sich ständig verändernde Labor hat mir sehr gut gefallen. Dennoch fehlt mir das gewisse Etwas. Nach ein paar Partien bietet das Spiel zu wenig Neues. Es stehen immer dieselben Kammern im Zentrum, es werden meist dieselben Bewegungen gemacht – einzig die Aperture-Karten können hie und da noch für Überraschungen sorgen. Zudem ist es bei drei oder vier Spielern ziemlich schwierig abzuwägen, wie viel ein Spieler noch kontrollieren kann, da in jeder kompletten Runde jeweils vier Testkammern aktiviert werden und sich somit ständig sehr, sehr viel verändert.
Daher kriegt Portal – das nicht kooperative Kuchenerwerbsspiel von mir nur eine Kaufempfehlung für waschechte Portal-Fans – und vielleicht auch noch für Miniatur-Kuchen-Liebhaber. Alle anderen müssen sich wirklich fragen, wie gerne sie Puzzles und auch ein wenig abstrakte Spiele mögen…
Endlich… das Gewinnspiel
Aperture Science möchte euch für eure Kooperation in diesem nicht kooperativen Testprogramm danken. Die effektivste Farbe für die Wissenschaft wurde entsprechend zur Kenntnis genommen und alle verbliebenen Testsubjekte haben sie als neue Lieblingsfarbe erhalten.
***DER WETTBEWERB IST GESCHLOSSEN! DER GEWINNER WURDE BEREITS KONTAKTIERT! VIELEN DANK FÜRS MITMACHEN***
Da mit jedem Spiel ein digitales Portal 2 (nur für PC) mitgeliefert wird und ich dies natürlich bereits besitze, dachte ich, ich könnte vielleicht einem Leser eine Freude machen. Hast du Lust auf ein paar sehr intensive Stunden am PC und auf den untenstehenden Geschenk-Key…
…dann einfach das Formular ausfüllen und vielleicht Portal 2 für den PC (Steam-Gutschein) gewinnen.
Einsendeschluss ist der Sonntag, 9. April 2017
Was haltet ihr von Portal, dem nicht kooperativen Kuchenerwerbsspiel, vom Videospiel oder von diesem Artikel? Lasst es uns wissen, wie immer, in den Kommentaren.